Sonntag, 16. Februar 2014

Steht Profit über der Gesundheit der Venezianer???

Venedig kommt aus den Schlagzeilen nicht heraus  - verschlingt das Dammprojekt MOSE schon genug Euronen, schlägt der Kampf zwischen Venedig und den Kreuzfahrtriesen auch finanziell hohe Wellen ...
Leicht entsetzt habe ich von der Verschiebung des geplanten Kreuzfahrtschiff-Durchfahrtsverbot erfahren. Okay, es sind ein paar Wochen. Statt November 2014 wird es der 1. Januar 2015 werden, dennoch  - wenn man bedenkt, dass die Lagune ohnehin schon in Mitleidenschaft gezogen ist und die Bewohner diesen November wahrscheinlich herbeisehnen ... - traurig, ehrlich.
 
Noch trauriger, dass sich die Betreiber der Kreuzfahrthäfen jetzt wehren und gegen Venedig Klage eingereicht haben. Eine ältere Verordnung, in der steht, das wäre erst möglich, wenn eine alternative Route bereit ist. Das kostet - genauer gesagt rund 100 Millionen für eine 4 Kilometer lange Strecke, die auf dem Papier offenbar bereits längst geplant ist. Nur, ausgehoben ist nie noch nicht.
 
Natürlich entgeht vielen Menschen dadurch ein satter Gewinn, aber sind sie tatsächlich bereit, einen solchen Preis (für Mensch und Natur) zu bezahlen? Wenn ja, dann mögen doch alle, die sich für die Fortführung der Kreuzfahrtmaschinerie in der Serenissima einsetzen, doch selbst in eine der mittlerweile extrem überteuerten Wohnungen ziehen. Studien zufolge dauert es nicht mal mehr ein Jahrzehnt und Venedig wird zur Geisterstadt. Positiv ist trotz dieser Verschiebungen zumindest, dass auch mittelgroße Schiffe ab 40.000 Bruttoregistertonnen deutlich minimiert werden sollen.
 
Ich wage zu behaupten, dass diese erneute Verschiebung bei den Venezianern bitter aufstößt und neue Proteste nicht ausgeschlossen sind. Bella italia ... was mich gerade an einen kürzlich ausgestrahlten Beitrag erinnert über die mafiösen Methoden der illegalen Abfallentsorgung in bella Napoli ... auch da ist die Gesundheit der Bewohner lange Jahre das kleinste Problem gewesen. Bene.
 

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