Sonntag, 29. September 2013

Venedigs Lagune brodelt ... mal wieder geht es um ein Thema..

In Venedigs Lagune brodelt es dieser Tage wieder ganz schlimm. Die Umweltschützer stürzen sich in die Fluten, um gegen das gesundheitliche Risiko der Venezianer, die nachweisbare Schädigung der Palazzo und den extremen Tourismusboom durch die Kreuzfahrtriesen zu demonstrieren. Wenn man einzelne Schicksale dahinter genauer betrachtet, die Lungenkrebsrate, Umweltverschmutzung u.v.m. tut einem das Herz weh. Sie kämpfen auch gegen eine riesige Industrie, die dahintersteckt, das große Geschäft mit den Touristen, dem Trend zur Mittelmeerkreuzfahrt für jedermann ...

Die Hafenarbeiter demonstrieren nun ebenfalls und ziehen lautstark durch die schmalen Gassen Venedigs. Sie haben Angst - um ihren Arbeitsplatz, ihre Zukunft, die Versorgung ihrer Familie. Auch das ist verständlich. Die Frage, die sich stellt: Wo hört Profitgier, Existenzversorgung auf?

In einer Doku, die vor einigen Wochen im Fernsehen gezeigt wurde, zeigte das voraussichtliche Szenario ein Venedig, das in ein paar Jahrzehnten wie ausgestorben ist. Schon heute müssen viele Venezianer, die hier geboren, ihr Zuhause verlassen. Oft weil sie es sich nicht mehr leisten können, ihre Wohnung zu bezahlen aufgrund der immer extremer steigenden Mieten. Zeichnen wir es noch düsterer. Der steigende Meeresspiegel. Gibt es Venedig in 20, 30 Jahren noch oder ragt die Spitze des Campanile nur noch wenige Meter über der Oberfläche? Extrem, zugespitzt? Mag sein, aber betrachtet man die Wahrscheinlichkeit, gibt es dann Kreuzfahrer, die vom Deck aus nur noch verfallene Palazzi und eine Geisterstadt sehen. Wenn überhaupt ...

Ich wünsche den Venezianern, dass sich wirklich eine vertretbare Lösung abzeichnet. Und zwar extrem bald, denn ein Besuch in der Serenissima macht keinen Spaß, wenn Touristen mit der Nase auf die Probleme jener gestoßen werden, die diesen Wahnsinn Tag für Tag unmittelbar erLEBEN müssen. Und vielleicht wäre gerade das der so wichtige Anstoß - Tourismus als positives Mittel zum Zweck. Wenn Touristen sich dafür engagieren, Venedig schonend zu besichtigen. Nachhaltiger Tourismus und die Wertschätzung für eine so lange, erfüllte Geschichte, die bewahrt bleiben muss.

Wir alle leben auf dieser Welt und wir haben nur diese. Es gibt keinen Ersatz für diesen kostbaren Lebensraum, den wir unseren Kindern und Kindeskindern erhalten wollen.

Dienstag, 24. September 2013

Wenn Schreiben eine willkommene Flucht aus dem Alltag wird ...

Es gibt Tage, an denen es eine richtige Erholung ist, sich in die eigenen Romanfluchten zu fliehen. Hier kann ich meine Mordlust tilgen, Sehnsucht und Ärger ausleben und meine Romanfiguren nach Kräften leiden lassen oder die Schmetterlinge im Bauch nochmals auskosten. Natürlich kann manchmal auch der umgekehrte Effekt eintreten und das Schreiben belastet, weckt etwas, das man versteckt zu haben glaubte. Es heißt oft, man braucht Lebenserfahrung, um Schreiben zu können. Ich finde eher, dass man Lebenserfahrung nicht mit dem Alter gleichsetzen sollte. Liest man zum Beispiel Texte von Jugendlichen, ist man oft überrascht, mit welcher Tiefe und Weisheit sie ihre Gefühle und Betrachtungen aufs Papier bringen.

Das Schreiben ist ein Prozess, auf den ich mich einlassen muss. Seelenstriptease - kommt darauf an, was ich schreibe und auch wenn man nicht autobiographisch schreibt, fließt doch immer etwas der eigenen Seele mit ein. Die emotionalsten Texte sind nicht immer diejenigen, die vor Gefühl und Leidenschaft triefen. Ich brauche den Flow. Manchmal versinke ich meinen Welten und wenn ich dann unterbrechen MUSS, um einzukaufen, ist das oft ganz seltsam. Gedanklich bin ich ganz woanders, brrr. Schrecklich. Das wird dann ein rascher Einkauf, bei dem mir die Hälfte von der Einkaufsliste fehlt, weil ich danach giere, nach Hause zu kommen und weiterzuschreiben.

Sehen Sie mich also mal so in Gedanken vertieft, sehen Sie es mir nach - Schreiben ist work on Progress. Da gibt es nicht wirklich Pausen. Also, ich kann zwar schon abschalten, aber es gibt Phasen, da fällt es mir echt schwer. Bin ich im Flow, nerven mich Unterbrechungen des Alltags (Telefon, Kinder, sonst was) auch, aber ich finde rasch zurück und tauch wieder ab. Aber wehe, es ist ein heikler Punkt - da werde ich richtig ungemütlich. Schilder an die Tür wie "Achtung, Mama schreibt" sind irreführend, da ich dann mit einem richtigen Schreib-Zeitplan arbeiten müsste, was meiner Bauchschreiberei wieder im Weg steht.

So, aber jetzt mal weiter. Ich schwinge gerade keinen Säbel, aber eine rote Rose ... ;) Zumindest meine junge Protagonistin ...


Montag, 23. September 2013

Sie hat es wieder getan ...

Das Rennen meiner historischen Romane auf Amazon am letzten Wochenende ist entschieden. Ich kann schlecht enttäuscht sein, wer gewonnen hat, denn immerhin liebe ich meine Figuren, meine Romane ja alle von Herzen.

"Die Schreiberin des Dogen" hat sich nach kurzem Gleichstand am Ende wieder durchgesetzt. Eine Geschichte rund um die Inquisition im Venedig 1378 hat mittlerweile viele Leserinnen gefunden. Catarina, meine Heldin, ist als Schreiberin des Dogen in einer sehr wichtigen Position, die neben der Verantwortung auch Pflichtbewusstsein und Verschwiegenheit erfordert. Zu viel geschieht in der Serenissima. Viele Neider, viele Verräter, die in den steinernen Mäulern der bocca leone ihre Denunzierungen einwerfen. Vieles war erstunken und erlogen, um dem Konkurrenten eins auszuwischen. Dieser Verrat machte auch vor den Mitgliedern der eigenen Familie nicht Halt.

Aber bevor ich euch den Mund wässrig mache, einfach mal selbst reinlesen unter http://www.amazon.de/Die-Schreiberin-des-Dogen-ebook/dp/B00D57377I/ref=sr_1_1?s=digital-text&ie=UTF8&qid=1379943519&sr=1-1&keywords=die+schreiberin+des+dogen

Ich wünsche viel Vergnügen beim Eintauchen in das mittelalterliche Venedig, dessen Glanz vielleicht Staub angesetzt hat mittlerweile, aber verlieren wird es ihn nie.

Samstag, 21. September 2013

Meine beiden historischen Romane matchen sich heute auf Amazon!

Der Herbst kommt ... Lesezeit. Natürlich tut sich besonders am Wochenende immer einiges auf den Amazon-Seiten, aber kaum wird es kühler, greifen die Leute wieder zum Buch. Klar, ist doch perfekt bei dem Wetter. Unter die Decke mit einem Buch, mehr brauch ich auch nicht.

Heute allerdings verfolge ich ganz gespannt das allwöchentliche, aber diesmal richtig spannende Duell meiner beiden historischen Romane, die im Mittelalter Venedigs ihre Schauplätze haben. "Nebel über dem Canale Grande" und "Die Schreiberin des Dogen" - meistens ist klar die Schreiberin vorne, aber diesmal hege ich echt Hoffnung, dass sie es einmal nicht schafft. ;) Gemein, als Autorin gegen (eines) der eigenen Bücher zu wetten, was?

Die Bücher sind übrigens unabhängige Geschichten, auch wenn ich mich von meinem Lieblingsschauplatz, dem Dogenpalast mit seinen ausladenden Gängen, Geheimgängen sowie dem romantischen Ambiente der Serenissima nicht lösen konnte. Obwohl ich aktuell - leider nur schreiberisch - zwischen Florenz und Siena pendle ist mir Venedig doch sehr am Herzen und ich hoffe, bald wieder ein paar Tage dort zu erleben.

Hier geht`s jetzt mal zu meinen bisher erschienenen Büchern, die es als e-book oder Paperback zu kaufen gibt. Stöbern Sie doch mal in meiner Biographie und den Leseproben. Viel Vergnügen!

http://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_ss_c_0_12?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&url=search-alias%3Dstripbooks&field-keywords=manuela%20tengler&sprefix=Manuela+Teng%2Caps%2C389

Montag, 16. September 2013

Übergangsgeschreibsel - wenn Geduld auf die Probe gestellt wird

Mit meiner Geduld ist es ´nicht weit her, fürcht ich (noch immer). Seit einiger Zeit warte ich Tag für Tag (was nach dem Absenden Nonsens ist) auf Feedback seitens meiner Lieblings-Literaturagentur und einer Lektorin, die ein Manuskript für einen Jugendfantasy prüft. Schön langsam werde ich ungeduldig und zupfe an anderen Projekten rum, ratlos, ob es Sinn macht, sich anderswertig zu beschäftigen und die Zeit einfach zur Ablenkung nützen oder sich weiter in Geduld üben.

Ich hasse diese Phase und normalerweise bin ich froh, dass ich ohnehin andere Projekte liegen habe dafür, aber nachdem ich mich endlich, endlich aus der Deckung gewagt habe - tja, so checkt man halt neuerdings täglich die Verkaufszahl auf Amazon (was schön ist) und treibt sich auf den Autorenseiten der geschätzten Kolleginnen rum. Was dann nach kurzer Zeit wieder tierisch Lust auf das eigene Schreiben macht und damit aber auch wieder zum eigentlichen Thema fort: Warum antworten sie nicht? Fanden sie es nicht gut? Haben sie die Mail gar nicht bekommen? Haben sie schon geantwortet und mein Provider hat die Mail verschleudert?

Ich könnt mir einen Adventkalender machen - für jeden Tag, den ich "überstanden" habe, kann ich ein Fensterchen öffnen und einem armen leidgeprüften Gummibärchen den Gar ausmachen. Was kann schon passieren? Dass ich fett und pickelig werde. Na super. Im Idealfall hab ich dann nach Zusage ein Autorenportrait einer 120 kg schweren Frau - jaul. Dann lieber doch im Verzicht üben und die Gummibärchen am Leben lassen?

Drückt mir also die Daumen, dass sich Lektorin und Agentin - egal wie jetzt! - bald melden und natürlich hoffe ich, dass es eine positive Rückmeldung ist! Dann wird mit Sekt gefeiert und die Gummibärchen dürfen mittanzen! ;)

Montag, 2. September 2013

Autorin auf Urlaub ...

Erstmals seit Jahren habe ich in diesem Urlaub beschlossen, wirklich mal fünf grade sein zu lassen. Die ersten Tage gelang es mir tatsächlich. Ich lag einfach nur am Strand, schaute in den blauen Himmel, hörte Musik mit dem MP3 Player oder las, löste Rätsel ... kurzum, ich habe echt abgeschalten. Und es tat gut. Keine Manuskripte zum Korrigieren mit, keine Sachbücher für Recherchen ... aber irgendwann wehrte sich mein Autorenhirn gegen zuviel Ruhe. Kaum sah ich etwas, erlebte etwas, wurde mein Ich aktiv und entwarf mögliche Szenarien, Erlebnisse einer Person, eines Umstands. Ich KANN das Schreiben, das Nachdenken nicht mal für ein paar Tage wirklich zum Stillstand bringen. Ist ja nicht schlimm, nee, ehrlich.

Obwohl die nächsten Monaten in vielerlei Hinsicht sehr arbeitsreich werden, ertappe ich mich mittlerweile doch bei Überlegungen für die Zeit nach dem Urlaub, Vorbereitungen für meinen Start als VHS-Trainerin und eine zusätzliche Ausbildung, das nächste e-book undundund ...
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Kürzlich bekam ich eine nette E-Mail eines aufmerksamen Blog-Lesers, der mein Cover als schrecklich bezeichnete. Ich bedanke mich auch hier nochmals für das konstruktive Feedback, denn was hab ich von unzufriedenen Lesern? Eben. Dass sich jemand aber Zeit nimmt, mir das nett zu verklickern, fand ich schön. Was kann sich Autorin mehr wünschen als Leser, die aufmerksam sind.

So, die Sommerzeit in meinem Blog ist beinahe zu Ende. Ich genieße die nächsten Wellenbäder und dann geht es im Blog wieder regelmäßiger zur Sache. Wie war Ihr Sommer? Nach Hagel und Regen wurde er ja sogar noch ein Sommer der Rekorde.

Wir lesen uns - in alter Frische!