Mittwoch, 19. März 2014

Rettet die Serenissima!

Venedig wird zum Kriegsschauplatz - wieder heißt es Venezianer vs. Kreuzfahrt!


NO! Nee! No! Nein! Die Meldung, dass jetzt erneut das lang ersehnte und hart erkämpfte Verbot für die riesigen #Kreuzfahrtschiffe in #Venedigs Lagune wieder verschoben wird, schlägt nicht nur im Web hohe Wellen! Siegt jetzt tatsächlich die Lobby der Euro-Verehrer über die Gesundheit der #Venezianer und den Niedergang der #Serenissima? Ich kann es nicht glauben, dass man trotz nachweislicher Feststellungen bezüglich Schäden an den Strukturen der Palazzi, der steigenden Krebserkrankungen, explodierender Kosten und der Belagerung durch Touristen, insbesondere Kreuzfahrer, dem Kostenfaktor eine größere Rolle einräumt?!

Bis zum 12. Juni 2014 hat ein regionales Gericht die bereits verkündeten Beschränkungen für die Passage ausgesetzt. Bleibt zu hoffen, dass bei der nächsten Anhörung anders entschieden wird? Aber, wer setzt sich dieses Mut-Häubchen auf Gott zu spielen über Mensch, Natur und Gesundheit?

Die Kreuzfahrtschiff-Industrie wehrt sich mit Händen und Füßen - klar, schließlich baut man ja immer größere, breitere, tiefere Schiffe, um noch mehr und mehr Touristen mit einer einzigen Passage auf die Piazza di San Marco strömen zu lassen. Wer nicht nach Venedig fährt, der weicht auf Spitzbergen, Grönland oder die Arktis aus: Hauptsache, der Massentourismus stirbt nicht aus.

Mensch, werde wach!!! Wir haben nur diese eine Welt


Aber wer weiß, vielleicht heißt es dann, rette sich wer kann auf die Arche "Kreuzfahrtschiff"? Ein schwimmender Bunker, weil man an Land nicht mehr leben kann? Am besten, wir setzen noch ein paar Eisbären mit drauf, den die bangen längst um ihren Lebensraum.

Die paar Schiffchen weniger retten Venedig auch nicht auf die Schnelle.

Schuld an dem Schlamassel ist die Klage der Venice Passenger Terminal, weil die alternative Route noch nicht fertig ist. Logo. Kostet viel Geld. Aber, die Beweise wären nicht ausreichend. Nein, steigende Todesfälle, die immer mehr verfallenden Palazzi sind erfunden, nicht relevant genug?

Ehrlich, ich brauch jetzt frische Luft ... mir tut`s im Herzen weh, wie man auf den Venezianern rumtrampelt!
 

Sonntag, 2. März 2014

Woher kommt denn bloß der Konfettiregen?

Konfetti - Traum der Kinder, Albtraum der Mütter?

Vielerorts fällt er dieser Tage kiloweise zu Boden. Schon als Kind habe ich es geliebt, mit dem bunten Konfetti um mich zu werfen, nicht nur im Fasching. Weniger lustig fand ich es nach den Geburtstagen oder Faschingsfeten meiner Kinder, die mit ihren Freundinnen ebenso leidenschaftlich wie ich früher Konfetti im ganzen Haus verteilten - egal ob glatter Boden oder Teppich. Eine Freude, aber wie kam es dazu oder noch spannender, woher?

Venedig - die "Geburtsstadt des Konfetti"?!

Just einer meiner Lieblingsorte als Romanautorin ist tatsächlich die Quelle - die Lagunenstadt ist ja bekannt für ihr ausgelassenes und pompöses Treiben in der närrischsten Zeit des Jahres und so ist es auch nicht so verwunderlich, dass hier der Konfetti entstanden ist. Wenn Karneval gefeiert wurde, warf man Zuckerwaren herum und weil das nicht immer ungefährlich war oder auch teuer, dürfte, wenn die Überlieferungen stimmen, sogar ein Deutscher gewesen sein, der am Konfetti großen Anteil hat: Paul Demuth, ein Berliner Buchbindermeister, dürfte bereits 1887 die Idee mit dem Konfetti, also Papierschnipsel statt Zuckerware, vorgeschlagen haben. Heute können sich viele Staubsauerproduzenten bei ihm bedanken, oder? :)

Und weil das alles im traumhaft schönen Venedig passierte, erklärt sich so auch der Name: Confetto, in der Mehrzahl confetti, bezeichnet nämlich die in die Venezianer-Menge geworfenen Süßigkeiten. Verdränge ich mal die Tatsache, dass ich es wieder zusammenkehren muss, ist es doch tatsächlich wunderschön und ein unvergesslicher Anblick, wenn ein bunter Konfettiregen durch die Luft schwebt!

Noch gelungenes Feiern wünsche ich an dieser Stelle!